Ergebnisse der Expertendiskussionen auf dem 3. SOFTCON-Forum
Auf dem 3. SOFTCON-Forum in München-Pullach diskutierten am 25. Februar 2010 Experten und Kunden, wie IT-Architekturen künftig gestaltet sein müssen, um sich immer neuen technologischen Herausforderungen flexibel anpassen zu können. Hersteller wie SAP, Layer 7 Technologies und iTKO sowie Anwender aus der Versicherungs- und Energiebranche stellten unterschiedliche Architekturansätze, Plattformen und Technologien vor. Nach Ansicht der Teilnehmer sollten zukunftssichere IT-Architekturen trendunabhängig konzipiert werden und eine Standardisierung und Wiederverwendbarkeit von Software-Komponenten ermöglichen.
Die aktuellen wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen zwingen Unternehmen dazu, ihre IT-Strategien zu überdenken. IT- und Business-Projekte müssen eng verzahnt werden. Der Einsatz neuer Technologien wie Cloud Computing ist dabei eine Möglichkeit. „Beim Thema Cloud befinden wir uns allerdings noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Es gibt einige alte Konzepte, einige neue ? was aber fehlt sind Interoperabilitäts-Standards“, so Chris Howard, Chief of Research, Burton Group.
Elegante und zeitlose IT-Architekturen
„IT-Architekturen sollten elegant und zeitlos sein und unabhängig von Hypes und Clouds bestehen können“, erklärte Michel Dorochevsky, CTO der SOFTCON AG. Einen ersten Lösungsansatz präsentierte er gemeinsam mit Dr. Heiko Rölke vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) mit einer Komponentenarchitektur der neuen Generation. Sie ermöglicht sowohl eine Standardisierung als auch eine Wiederverwendung von Software-Komponenten. Basierend auf Open Source-Produkten hat sich diese Architektur bereits in mehreren internationalen Projekten im Bildungsbereich wie der PISA-Studie bewährt. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung eines Autorensystems, mit dem Pädagogen die Lesekompetenz Jugendlicher für digitale Texte testen und auswerten können.
Modellgetriebene Architekturen eignen sich ebenfalls für die Entwicklung individueller Business-Lösungen. Hierbei wird Software teilweise oder auch vollständig aus Modellen generiert. So kann qualitativ hochwertige Software effizient entwickelt und leichter an sich wandelnde Zielplattformen angepasst werden. Unternehmen können diese leicht in ihre bestehende IT-Architektur integrieren.
Plattformen für die Zukunft
Auch Markus Ehrle, VP Platform Business Development bei SAP, spricht für die Einführung neuer Architekturen mit zeitloser Software. „Unternehmen brauchen heute zukunftsorientierte Software-Plattformen, die flexibel und effizient erweitert werden können und die Umsetzung von Innovationen ermöglichen.“ Die SAP NetWeaver Plattform bietet die erforderlichen Komponenten und Werkzeuge für Business Process Management oder Daten- und Prozessintegration. Sie eignet sich speziell für innovative Partnerlösungen zur Realisierung von kundenspezifischen Anwendungen.
Tools zur Unterstützung künftiger IT-Architekturen
Um Entwicklungszyklen in Unternehmen mit hochkomplexen Umgebungen zu reduzieren, benötigen Entwicklerteams leistungsstarke Tools. Die Test-, Validierungs- und Virtualisierungslösung LISA des US-amerikanischen Anbieters iTKO unterstützt beispielsweise Unternehmen mit hochkomplexen Umgebungen und voneinander abhängigen Geschäftsanwendungen. ALSTOM, ein weltweit agierender Konzern im Energie- und Transportbereich, hat sich für dieses Tool entschieden, um automatisierte Testlösungen abzubilden.
Bei einem Einsatz von Web Services im Umfeld von Java-, .NET und SAP-Appliaktion treten zudem häufig Interoperabilitätsprobleme auf. Oft besteht hier die Gefahr, dass die schwächste Plattform die Architektur bestimmt. Statt aber die Web Service- und Security-Standards auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu beschränken, entwickeln Unternehmen wie AXA Tech Schweiz innovative Lösungen basierend auf Produkten von Layer 7 Technologies. Sie setzen einen sogenannten „SOA Mediator“ ein. Diese dedizierte Hardware-Appliance auf Basis des SecureSpan XML Networking Gateways von Layer 7 entkoppelt Web Service Consumer und Web Service Provider.
Weitere Informationen und Präsentationen zum 3. SOFTCON-Forum können bei der SOFTCON-Pressestelle unter softcon@ffpr.de angefordert werden.